Gewächshausplanung – ein paar Überlegungen zu Gewächshäusern

Am Markt gibt es eine große Anzahl von Anbietern und Varianten. Bevor man sich ein Gewächshaus nun zulegt, sollten einige Punkte überlegt werden:

  • Wie will ich das Haus nutzen: liegt der Schwerpunkt im Frühjahr / Sommer, wo ich Jungpflanzen vorziehen will und diese dann im Haus auspflanze und im Winter Wintergemüse, Kräuter und ein paar Kübelpflanzen überwintern will. Oder ist es ein reines Überwinterungshaus für meine frostempfindlichen Pflanzen oder dient es zur Zucht und Aufbewahrung meiner Pflanzensammlung (Kakteen, Orchideen, etc.).
  • Daraus resultieren dann die Anforderungen an Größe, Höhe, Türen (Größe und Position), Lüftungsflächen (Ausrichtung und Ausgestalten), Lüftungssteuerung und Automatisierung.
  • Was immer übersehen wird: Größe des Nutzers. Eine zarte Person mit 1,50 m Körpergröße (und entsprechend wenig Armlänge) wird kleinere Haushöhen / Beetbreiten / Tischbreiten / etc. angenehmer bewirtschaften können als eine Person mit 2 m Körpergröße!
  • Welchen Platz habe ich: Wie groß ist der mögliche Standort? So ergeben sich die möglichen Außenmaße. Wie ist die Lage im Garten, kann ich eventuell einmal vergrößern (verlängern)? Am Markt „schwirren“ ein paar Standardmaße umher, die in der Praxis oft zu den geplanten Nutzungsformen nicht passen.

Abmessungen

Typische 3 m breite Häuser (verbreitete Raster: 2,7 – 3,2 m) sind eigentlich typische Überwinterungshäuser, bei dem vor allem im Winter Kübelpflanzen eingelagert werden.

Bei 3 m Breite ist 1 Mittelgang, allerdings dann 2 relativ breite Beete an den beiden Seiten möglich. Zur Bearbeitung müssen Sie in das Beet steigen, bzw. Stege vorsehen, da Sie über 1 m Tiefe nicht vom Mittelgang aus bearbeiten können. Auch rankende Pflanzen hängen bald über dem Gangbereich.

Auch bei Abstelltassen ist es dasselbe Problem – Abstelltassen über 75 cm Tiefe sind nur von sehr großen Menschen zu bearbeiten, da ansonsten die Arme zu kurz werden. Dann bleiben wieder relativ große Mittelgänge übrig.

Speziell im Winter ist aus wärmetechnischen Gründen ein breiteres Haus zu favorisieren. Je weniger Oberfläche im Verhältnis zur Innenfläche, desto geringer ist der Energiebedarf.

Bis 2,5 m breite Häuser sind typisch Häuser, bei denen ein Mittelgang angelegt wird und links und rechts Tassen oder Beete – entweder typische „Gemüsehäuser“ oder Häuser mit Tassen (Kakteen, Orchideen, etc.), wenn nicht mehr Platz da ist oder benötigt wird.

4 m und breitere Häuser sind eigentlich typische Ganzjahreshäuser.
Die Oberfläche im Verhältnis zur Nutzfläche / Volumen ist recht günstig. Breite Häuser bis ca. 5 m haben den Vorteil, dass sich bei 2 Gängen (ab 40 cm) 2 Seitenbeete und ein Mittelbeet ausgehen. Kein Beet ist dann so tief, dass es nicht vom Gang aus bearbeitet werden kann. Zudem kann man beim Mittelbeet die Höhe des Hauses für rankende Pflanzen (Tomaten, Gurken, etc.) ausnutzen.

Klimatisierung

Ohne ein ordentliches Fundament kann man die Winternutzung wirtschaftlich vertretbar vergessen (Kommt der Frost durch den Boden ins Haus, steigen die Heizkosten deutlich). Beim Gewächshaus muss man 2 Extreme beachten (Winter-Sommer), und zusätzlich eine entsprechende Lichtdurchlässigkeit zu gewährleisten, wobei besonders darauf zu achten ist, dass das gesamte Lichtspektrum inklusive UV-Licht ins Gewächshaus gelangt. Im Sommer hilft nur eines – Lüften: Praktisch alle bei uns gezogenen Pflanzen (außer einige wenige blühende Pflanzen und Orchideen) brauchen das direkte Sonnenlicht. Sie vertragen nur keine Überhitzung. Wenn jemand erzählt, die Sonne hätte seine Tomaten verbrannt, dann hat er ein Lüftungsproblem, weil es im Haus weit über 50°C hat.

Es ist unabdingbar, dass bei den Kleingewächshäusern sowohl der First, als auch IMMER beide Seitenwände zu öffnen sind. Nur am Dach sind Fenster zu wenig, insbesondere an den kritischen windstillen Tagen im Juli / August. Großgewächshäuser- bei denen aufgrund der Fläche nur Dachlüftungen möglich sind, haben Traufenhöhen von 5 m und mehr- über enorme Höhen bekommt man dann die Hitze einigermaßen unter Kontrolle, und im Notfall mittels Zwangslüftung (Energieintensiv, LAUT!). Die 30° Dachneigung hat sich als beste Alternative zwischen Winter – (da wäre ein Flachdach am günstigsten, da weniger ungenutztes Volumen zum Heizen und Oberfläche) und dem Sommer – (je steiler desto besser) – bessere Thermik, mehr Volumen- erwiesen.

Im Sommer erwärmt sich die Luft unter den Gläsern, steigt durch die Dachklappen nach außen auf – zugleich saugt aber der Luftstrom von den Seiten frische Luft nach. Ohne die Seitenlüftung ist dieser Luftwechsel nur sehr eingeschränkt möglich und die Häuser überhitzen, selbst wenn die Dachklappen sehr großzügig dimensioniert sind. Als Notmaßnahme bleiben oft nur Ventilatoren oder Beschattungen zur Symptombekämpfung. Im Winter hingegen müssen die Öffnungen, seien es Türen oder Lüftungsklappen, gut schließen und dürfen nicht zufrieren. Als alterungsbeständige, schmutzunempfindliche und frostunempfindliche Lösung eignen sich ausschließlich Bürstendichtungen, die auch bei Verschmutzungen (Gewächshaus und kein Wintergarten) dichten und bei etwas Pflege nicht altern und aushärten.

Zudem sollten alle Öffnungen überlappend ausgeführt sein – so wird verhindert, dass Alu in die Nähe von Alu kommt – zum einen Kältebrücke, zum anderen bei Kondenswasser – was im Gewächshaus da sein muss, man braucht ja Luftfeuchten über 50% – kein Zufrieren möglich ist (Alu in der Nähe von Alu, 3 Tropfen Wasser und die Tür ist geschlossen).

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